Danach
lasse ich ihn ziehen. Er ist heute besser drauf als ich und kann
schneller laufen. Ich willl dagegem bei meinem langsamen Tempo bleiben
und eine Zielzeit von ca. 4h45 erreichen. Gestärkt mit Schleim
und Cola laufe ich allein weiter. Vor mir laufen jetzt 2 "Klitschkos"
- zwei 2-Meter-Männer, wahrscheinlich Boxer, Handballspieler
oder Ruderer (Foto). Ich denke
an unseren "eigenen Klitschko-Troll" - den Matthias, der
2013 (>> Bericht)
und im Vorjahr dabei war aber diesmal nicht mitkommen konnte . Nach
18,8 Kilometern erreiche ich die Verpflegungsstelle auf dem Masserberg
(grosses Foto oben). Ich trinke
wieder mehrere Becher Schleim und Cola. Nach 2h20 ist der Halbmarathon
erreicht. Kurz darauf ist der Akku von meinem Smartphone leer -
ich kann keine Fotos mehr machen. Schade, denn es kommen noch viele
schöne Motive. Z. B. die Schlucht, in der es jedes Mal "Läuferstaus"
gibt und wo Gehen angesagt ist.
Für
mich eine willkommene Gelegenheit, sich ein wenig zu erholen. Danach
- so ab ca. Kilometer 25 - geht es mir auf einmal viel besser. Ich
werde schneller und fange an, viele Läufer zu überholen.
Der Anstieg hinauf zur Verplfegungs-stelle bei Kilometer 29 in Neustadt
und auch der Berg dahinter machen mir nichts aus. "222"
- rufe ich Katrin zu als ich sie bei Kilometer 35 überhole.
Sie schaut mich erstaunt an. "Du bist die Nummer 222, die ich
gerade überhole" - erkläre ich kurz und laufe mein
Tempo weiter. Es regnet gerade ziemlich stark. Später wird
es sogar auch noch hageln. Aber irgendwie macht mir das heute nichts
aus. Zumal es nur kurze Schauer sind. Bis ich ins Ziel komme, ist
alles wieder vorbei und vergessen. Bei der "Bergankunft"
in Schmiedefeld beisse ich nochmal die Zähne zusammen, dann
folgen noch die letzten 3 Kurven und nach ca. 4h40
komme ich, angefeuert von Hunderten von Zuschauern, ins Ziel.
Eine
schöne Medaille mit "polnischen" Farben wird mir
um den Hals gehängt. Eine zweite nehme ich für meinen
Sohn Roman mit. Wir haben es leider nie geschafft, den Renntsteiglauf
zusammen zu laufen. Gerald ist schon seit einer knappen Viertelstunde
im Ziel (4h27). Wir essen Bratwurst,
trinken das "Läufer-Bier" und fahren ins Hotel, um
uns zu duschen und etwas zu erholen.
Geschafft
von den Strapazen des Laufs verschlafen wir die Zielankunft von
Nicole und Natacha, die eine Stunde eher als nach den anvisiereten
8 Stunden da sind. Mit schlechtem Gewissen und nach ein paar verpassten
SMS-en bzw. Whatsup-Nachrichten eilen wir zum Zielort und treffen
sie im Festzelt. Sie zeigen uns strahlend ihre Medaillen (Foto)
und erzählen von den Erlebnis-sen auf der Strecke. Da gab es
z.B. ein Interview mit einem Radio-Reporeter an der Verpflegunsstelle
bei Kilometer 25. Er fragte, wie es bei den Beiden so liefe. "Ich
bin Natacha und komme aus Frankreich" - entgegnete
stolz unsere neue "Trollin" aus dem Lande von Obelix
und Asterix. "Natacha aus
Frankreich"
- freute sich der Reporter - "das
ich das nochmal erleben darf". Während es draussen
in Strömen regnet, feiern wir noch ein bisschen im Festzelt.
Die "Tischtänze" (Foto),
der Schneewalzer
, die mehrfach wiederholten Volkslied-Klassiker des Rennsteigs und
nicht zuletzt die Rennsteiglauf-Hymne
dürfen dabei natürlich nicht fehlen.
Irgendwann steht unser "Eisentroll" Mirko
an unserem Tisch. Er ist heute - was auch sonst - die lange Strecke
gelaufen. Wir unterhalten uns nur kurz. Es ist gerade sehr laut
und er muss weg. Er will aber später nochmal vorbei kommen.
Bevor er geht, verspreche ich ihm, diesen Bericht schreiben. Als
er uns gegen 21:30 sucht, sind wir aber schon lange weg - geschafft
von den Strapazen des Tages fuhren wir kurz vor 21:00 Uhr zurück
ins Hotel. >> Ergebnisse
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