"Heimspiel für die Dresdner Trolle"

Reykjavik Marathon 2011
20.08.2011


Ein Bericht von Christian Kürten

Christian KürtenEndlich sollte es auch mir vergönnt sein, im Heimatland der Trolle einen Angriff auf den Länderpunkt im Land der Trolle zu starten. Schon beim Austeigen aus dem Flugzeug ergab sich die erste Besonderheit. Ich hatte meinen MP3- Player auf und hörte “Life after Death“ von IRON MAIDEN als ich aus dem Finger herausschaute. Was stand direkt neben unserem Flugzeug? Das aktuelle IRON MAIDEN Tourflugzeug von 2011 (Foto). Wenn das nicht eigenartig ist. Vor dem Marathon stand erst einmal ein zehntägiger Urlaub im Nordwesten der Insel an. Auf verschiedenen Wanderungen auf erloschen Vulkanen und in skurilen moosbedeckten Lavalandschaften wurde nun die Heimat der Trolle in Augenschein genommen (Fotos). Die felsige Westküste geht zum Teil direkt in gletscherbedeckte Berglandschaften über und wird fast nur von Scharfen bewohnt. In Island gibt es bekanntlich mehr Scharfe als Einwohner. Mir ist es gelungen, einen Troll auch wirklich dingfest zu machen. Es handelt sich um den riesigen Steintroll von Anastarpi (Foto). Insgesamt ist die Westküste landschaftlich besonders reizvoll und aufgrund der Ruhe auch besonders erholsam.

Am 20.08.2011 fand der 28. Reykjavik-Marathon in der isländischen Hauptstadt statt. Bei bestem Wetter, d.h. ca. 15°C und Sonnenschein fanden sich um 8.40 Uhr 12481 Menschen ein, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Hiervon wollen sich 684 Marathonläufer auf die zwei Runden begeben. Die schöne Strecke verlief durch die Innenstadt immer wieder zu den langen Strecken am Hafen und am Meer, so dass sich die Anstrengungen des Laufes durch angenehme Landschaften wesentlich erträglicher gestalteten. Das Teilnehmerfeld beim Marathon setzte sich hautsächlich aus europäischen und nordamerikanischen Läufen zusammen, was bei der Einwohnerzahl Islands von um die 300.000 Menschen nicht verwunderlich ist. Sehr gut zu laufen war der Marathon auch, weil die Strecke flach und an diesem Tag ohne den gefürchteten Wind zurückgelegt werden konnte. Vor Wind schützende Bäume gibt es ja bekanntlich auf Island nicht. Gewonnen wurde der Lauf von einem Isländer in 2:44,18 Min.

Mein eigener Lauf gestaltete sich jedoch wesentlich langsamer. Aufgrund langwieriger Probleme in der rechten Wade fielen längere Läufe aus. Als längsten Trainingslauf hatte ich gerade mal langsame 14km zu Stande gebracht. 2 Wochen vor dem Marathon hatte ich beim Stauseelauf in Sohland/Spree noch Obertroll Zenon getroffen. Dort konnten wir uns beide nur wechselseitig wegen unserer Verletzungen bedauern.

Vor diesem Hintergrund war von Start weg Ankommen das Ziel. Die erste Hälfte des Marathons lief bei mir entsprechend schwer, ich kam nicht in einen Laufrhythmus rein und hatte schon Bedenken aufgrund der mangelnden Vorbereitung das Ziel zu erreichen. Folglich nahm ich immer mehr Tempo raus und ließ mich von einer Vielzahl von Läufern überholen. Dies änderte sich so ab Kilometer 30. Ab da wurde ich weniger überholt. Immer mehr Läufer kamen mir entgegen. Am besten ging es mir dann ab Kilometer 35. Es machte richtig Spaß, am Meer zu laufen, auch die Beschwerden waren weg. Nach 3:57,13 Stunden erreichte ich auf Platz 273 das Ziel. Für meine Verhältnisse fühlten sich die Beine im Ziel richtig gut an, ich kann also sagen: „Island war ein richtig schöner Länderpunkt“.

Am Marathonwochenende fand gleichzeitig auch noch die Reykjavik-kulturwoche statt. Die ganze Stadt war voller Touristen aus allen Ländern, überall spielen Bands und Verkaufsstände waren aufgebaut. Die Isländer feierten noch mal den Sommer, bevor es für das nächst Halbjahr dunkel wird.

Island ist eine Reise wert. Der Marathon kann nur empfohlen werden.

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