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31.10.2005__Dublin Marathon

Bericht von Thomas Steinmüller

Nun war es soweit, wir (Ralf Lutoschka, Mario Ullbrich -zweierfahrene Marathonis und ich - Foto links) starteten am 29.10., um gemeinsam in Dublin zum Marathon zu starten. Es sollte mein dritter Marathon werden. Ich habe vor einem Jahr zum Dresden-Marathon mit der Halbdistanz angefangen. Nun Mario's Tochterwollte ich auch mal im Ausland rennen und fand die Idee von Mario nach Dublin zu fliegen ganz toll. Wir fuhren am 29. nachmittags nach Frankfurt/Hahn um mit Ryanair nach Dublin zu fliegen. Alles funktionierte problemlos und wir landeten 23.00 Uhr in Dublin. Marios Tochter (Foto rechts) holte uns vom Dubliner Flughafen ab und nahm uns mit in ihre Wohnung, wo wir die Zeit bis zum Marathon wohnen konnten. An dieser Stelle vielen Dank für die perfekte Betreuung und die freundliche Aufnahme von drei Männern die immer Hunger hatten und alles was den normalen, geregelten Alltag anging auf den Kopf stellten.

Am 30. holten wir unsere Startunterlagen ab. Da 10.700 Läufer angemeldet waren,mussten wir 15 Dublin in vollen Zügen geniessenMinuten bis zur Ausgabe der Nummer "anstehen". Bei der Menge der Läufer eine tolle Organisation der Veranstaltung. Danach genossen wir Dublin in vollen Zügen. Eine tolle Stadt, die richtig pulsiert. Sicherlich auch aus dem Grund heraus, das Geschäfte anscheinend immer geöffnet haben, egal ob es Wochenende, Feiertag oder spät abends ist. Und überall Pub´s (Foto mit Mario Ullbrich) in denen es Guinness und Whisky gibt. Leider wurde mir an diesem Nachmittag beim Besuch in einem Schnellimbiss das Portemonnaie, der Ausweis sowie die EC- und Kreditkarte gestohlen. Aber wenn man gute Freunde und eine nette Gastgeberin hat wird alles viel einfacher. In der Polizeistation erklärten wir mit Händen und Füßen die Situation und erstatteten Anzeige, sperrten die Karten und bekamen von einem freundlichen Polizisten noch den Kontakt zur deutschen Botschaft für die Erstellung eines neuen Ausweises vermittelt. Dann wurden wir von Marios Tochter zur Botschaft gefahren. Ich bekam einen Behelfsausweis und wir verbrachten den Rest des Abends mit einer Nudelparty und ein paar Guinness.

Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, da der Lauf neun Uhr startete. Es war am 31. kalt, regnerisch und windig. Eigentlich nicht das Wetter, was das Herz höher schlagen lässt und zur Motivation beiträgt. Aber was sollte mich noch nach dem Vortag schockieren? Hauptsache ankommen und wenn möglich die persönlich gesetzte Zielzeit von 3:45 erreichen. Am Frühstückstisch wurde noch mal alles besprochen. Unter anderem, das auf der Strecke aller 3 Meilen Versorgungspunkte aufgebaut waren. Was uns dabei richtig auffiel war, dass an allen Stationen von Vittel und an drei Stationen von isotonischen Getränken die Rede war, aber zum Beißen gab es anscheinend nichts. Da ich lang rennen wollte, war es kein Problem. Das Hemd hatte Taschen für die Verpflegung. Nun fuhren wir zum Start. Bei 10.000 Läufern war einiges in der Startzone los. Viele Läufer starteten trotz des Wetters kurz, was mich dazu veranlasste ebenfalls dem Herdentrieb zu folgen und in kurzer Ausführung zu rennen. Im Nachgang war es die richtige Entscheidung, denn es hörte im Lauf auf zu regnen und es kam sogar die Sonne raus. Leider hatte das Hemd keine Taschen und die Verpflegung fiel aus. Nun schnell zum Start, die Zeit wurde knapp.

Als der Startschuss fiel dauerte es noch 7 Minuten bis wir die Startlinie überschritten und der Champion Chip unsere Zeit fixierte. Nun ging das Rennen im Pulk los. Noch nie war ich mit so einer Menge Marathonis losgerannt. Ständig war man am überholen und merkte es aufgrund der Menge nicht, wenn man doch mal überholt wurde. Da das Rennen in Meilen ausgeschildert war, musste ich "nur" 26 Meilen für den Marathon zurücklegen. Die ersten Meilen liefen bei leichten Regen gut ab und meine vorgenommen Zeiten konnte ich gut halten bzw. leicht verbessern. An der Meile 13 war ich mit 1:48 schneller als ich sein müsste um die 3:45 zu schaffen- dachte ich so. Das Beeindruckende an diesem Lauf war, dass mindestens genauso viel Zuschauer wie Läufer unterwegs waren. Überall wurde man bejubelt als wäre man der Spitzenläufer kurz vorm Ziel. Das tat sehr gut und machte stolz. Obwohl ich noch nie einen Straßenmarathon hinter mich gebracht hatte, lief alles sehr gut. Keine Beschwerden, keine Schwierigkeiten, es war nur ein Abspulen der Meilen und Genießen und die Hoffnung auf eine neue persönliche Bestzeit.

Tolle ZuschauerAb Meile 18 meldete sich der Magen langsam mit einem leichten Hungergefühl. Ich versuchte den Magen mit kleinen Schlucken aus der Wasserflasche zu beschäftigen. (es gab an jedem Verpflegungspunkt 0,3 l Wasserflaschen) Aber irgendwann kommt der kleine Hunger. Zum Glück sind die Dubliner ganz tolle Zuschauer (Foto) und versorgten Ihre Läufer mit dem, was eigentlich bei solch einem langen Lauf dazugehören sollte. Es gab kleine Mengen Gummibären, Bonbons oder Maoam. Leider erwischte ich nur eine Packung Maoam. Mit der Packung hatte ich mit Auspacken und kauen bestimmt zwei Meilen zu tun. Dann fiel mir ein, das mein Magen nach dem Genuß von Chemie in Reinkultur eventuell rebellieren könnte und meine Zeit die immer noch auf 3:40 hindeutete in An etwas schönes denken.Gefahr war. Aber die Sorgen waren umsonst außer dem Hungergefühl lief alles bestens weiter. Ab der 22 Meile wurden die Beine schwerer und die Meilenzeiten langsamer. Nun hieß es durchbeißen und an etwas schönes denken (Foto unten). Zum Glück habe ich eine ganz tolle Familie zu Hause, die solche Gedanken zulässt und die letzten Meilen wie im Flug vergehen ließ. Noch eine Steigung die im Normalfall bestimmt nicht schlimm war, aber heute im Endstadium des Marathons war es schon heftig. Die Zuschauer wurden zum Ziel hin immer mehr und das motivierte! Noch eine Runde durch die Innenstadt und der Lauf war mit 3:42:51 geschafft! Neue persönliche Bestzeit, total hungrig, glücklich weil gut angekommen und auf der Suche nach meinen zwei Begleitern. Ralf war nach 3:29 im Ziel und schon umgezogen. Mario ist mit 3:38 im Ziel gelandet, wollte aber noch schneller sein. Aber bei der Länge von Mario muss man auch mit mehr Gegenwind rechnen! Da habe ich es mit 1,72 besser. Der Dublin-Marathon ist aufgrund der tadellosen Organisation, den vielen Zuschauern, dem angenehmen, schönen Kurses absolut zu empfehlen - nur für die, die immer Energie zuführen wollen oder müssen sollten die Energieriegel nicht vergessen.

 

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