"Die Welt der Mayas und Azteken"

27. Cancun Marathon
3.12.2011


Bericht von Peter Maier

Der Höhepunkt dieses Jahres wurde unser Jahresurlaub in Mexiko mit dem Sahnehäubchen Cancun Marathon. Am 1. Tag, den 20.11.2011, landeten Bärbel und ich in Mexico City und bezogen unser Hotel Plaza Florencia nahe dem Zentrum der Millionen-Metropole. Der 2. Tag begrüßte uns mit blauem Himmel und ca. 20 Grad, der Stadtrundfahrt stand nichts im Wege. Atemberaubend anzusehen war das gesamte historische Zentrum von Mexico City. Beginnend am Opernhaus (Foto rechts), schlenderten wir, den Kommentaren unserer Reiseleiterin lauschend, zum Platz der Verfassung (Zocalo) mit dem Regierungspalast und der gigantischen Kathedrale (Foto).

Wir erfuhren, dass die Gründung der Stadt unter dem Namen Tenochtitlán gemäß aztekischen Aufzeichnungen auf das Jahr 1325 zurückgeht, als sich eine Schar von Nomaden aus dem Norden auf einer Insel im Texcoco-See ansiedelte. Im Jahre 1519 landete der Konquistador Hernán Cortés mit einer kleinen, nur aus ein paar hundert Männern bestehenden spanischen Armee an der Ostküste und machte sich zu seinem langen Marsch nach Tenochtitlán. Vom Goldrausch geblendet, radierte er später das gesamte Aztekenreich aus. "Alles was ich damals sah", schrieb Bernal Díaz del Castillo, "wurde zertreten und vernichtet; kein Stein ist auf dem anderen geblieben."

Wir fuhren kurzzeitig auf der "Insurgentes Sur", der längsten Hauptstraße von Mexiko-Stadt und mit 28,8 km die längste Ortsstraße der Welt. Es folgte ein ruhiges Stadtgebiet. In Coyoacán betrachteten wir das Doppelhaus von Frida Kahlo und Diego Rivera (Foto oben). Beide waren große Künstler Mexikos, deren Leben eng durch Leid und Freud miteinander verbunden war. Im umliegenden Künstlerviertel lernten wir die sehr interessante Umgehensweise der Mexikaner mit dem Tod kennen (Foto). Vorbei am Olympiastadion von 1968 schlenderten wir durch die riesengroße "Univer-sitätsstadt", um dann in Xochimilco einer herrlichen erholsamen Bootsfahrt in einer "Trajineras" zu frönen.

Am 3. Tag waren wir gleich früh im Regierungspalast. Wir sahen die vielen Wandmalerein, auf denen Diego Rivera die Geschichte Mexikos dargestellt hat. Es folgte die Basilika der Jungfrau von Guadalupe, die von so vielen Mexikaner vergöttert wird. 45 km entfernt besuchten wir die ehemalige Stadt Teotihuacán. Bis 650 nach Christus war dort das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Imponierend die "Straße der Toten" mit der gut erhaltenen Mond- und Sonnenpyramide (Foto).

Für mich war dieser Anblick imposanter als die ägyptischen Pyramiden von Gizeh. Der Besuch des Andropologischen Museums bildete den Abschluss dieses Tages. Der 4.Tag war u.a. für den Flug nach Mérida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan, vorgesehen. Ich konnte es mir aber auf dem Flugplatz nicht verkneifen, einer ordentlichen Verkostung des mexikanischen Nationalgetränkes Tequila beizuwohnen (Foto). Und damit begann unsere Rundreise in die Welt der Mayas: 5.Tag: Einer Stadtrundfahrt in Mérida folgte der Besuch des Marktes in Uman. Vom kleinen Fischerstädtchen Celestun aus konnten wir danach auf der Lagune herrliche Naturschauspiele mit unzähligen rosaroten Flamingos (Foto) beobachten. Wir schauten uns die alte Hazienda Yaxcopoil an und gewannen einen Eindruck über das Leben zur Zeit der Sisalproduktion.

Abends wieder in Mérida, ließen wir es uns im Restaurant Panchos mit recht hübschen Animierdamen (Foto) gut gehen.

Mérida verlassend, machten wir heute an der beeindruckenden Maya-Stätte in Uxmal (Foto ganz unten rechts) halt. Wir erfuhren so viel über die Mayawelt in Mittelamerika (3000 v. Chr. bis 900 n.Chr.) mit ihrer hoch entwickelten Kultur. Eine weitere Maya-Stätte war Kabah. Nach wie vor hatten wir tolles Wetter und ruhten uns in einer Raststätte mit einigen guten Tequilas aus. Unser abendliches Ziel erreichten wir in der Hafenstadt Campeche. Einen Hafen-promenadenlauf ließen Bärbel und ich uns nicht nehmen. Am 26.11. (7. Tag) machten wir Stopp in Champoton. Wir pirschten uns durch einen Friedhof, wo wir von Markus, unserem Reiseführer, wieder einiges über den für uns ungewöhnlichem mexikanischen Umgang mit dem Tod erfuhren.

Nach langer Busfahrt kamen wir in Palenque an. Bei der abendlichen Stadtbesichtigung kamen wir gerade zu einer Art Schönheitswettbewerb zurecht (Foto). Traumhafter Morgen in Palenque. Gut gestärkt sahen wir uns die dortige Maya-Stätte mitten im tropischen Regenwald an. Einfach wahnsinnig schön anzusehen, wie die Sonnenstrahlen sich zwischen den alten Tempeln und dem vielen Grün (Foto.rechts) hoch hangelten. Ein bleibendes Erlebnis danach war der Besuch vom Wasserfall Misol-Ha. Am 9. Tag sauste unser Bus Richtung Chicanná. Imposant an dieser Maya-Stätte sind u. a. die dortigen Steinmonstermasken. Die archäolo-gische Zone von Kohunlich nahe dem Staat Belize war nicht so sehenswert, aber ich sah mich plötzlich im "Kampf" mit einer Vogelspinne . Abends kamen wir in Chetumal an. Früh führte uns der letzte Tag der Rundreise auf Yucatan vorbei an der Lagune von Bacalar (Foto), einer wunderschönes Idylle.

Den Abschluss bildete die einzige Hafen-Maya-Stätte in Tulum. Die Reisegruppe war ein tolles Team gewesen, aber nun wurden wir alle in die verschiedensten Richtung auf Yucatan zum Erholungsurlaub "verschifft".

Wir zwei waren nachmittags in unserem Hotel "RIU Palace Las Americas" in Cancun angekommen. Mir verschlug es die Sprache ob des ersten Anblickes beim Eintreten in das Hotel (Foto). Ich bin schon ein wenig rumgekommen, aber dieses Hotel auf Cancun war das bisher beste Hotel, in allen Beziehungen! bendessen am Buffett, auch das war unbeschreiblich! Am 01.12. wurde gefaulenzt mit essen, trinken, sonnen... Am nächsten Tag begann es bei mir nun endlich zu kribbeln, denn wir holten uns in Cancun die Startunterlagen für den morgigen Marathon. Unsere private "Pastaparty" bestand dann abends im Verzehren eines dicken Steaks im "Tio Pepe".

Am 03.12.11 war der 27. Cancun Marathon, der Startschuss sollte 16 Uhr sein. Mit dem Shuttle-Bus fuhren wir nach Cancun Stadt nahe dem Start- und Zielgelände auf der Avenue Bonampak. Tatsächlich starteten wir ca. 800 Läufer (Halbmarathon und Marathon) bei rund 25 °Celsius um 16 Uhr. Nach uns folgte der Start über 5 km.Die Strecke führte ca. 2 km bis zum Anfang der Hotelzone. Die Straße war prima abgesperrt und die Hatz ging richtig los! Schnell noch Bärbel fotografiert, die den "Halben" lief, und schon ließ ich mich von dem enormen Tempo anstecken. Ich merkte, dass ich schneller als 5 min/km lief, das konnte nicht gut gehen!

Kann ich heute endlich mal einen Preis gewinnen, fragte ich mich, na ja, ich meine so bei den "Veteranen"...? Es wurde dunkel und die böse Gewissheit bewahrheitete sich, es gab nicht eine Kilometerangabe!

Auf dem Grünstreifen war die Angabe der Hotelzonen-kilometer, aber die passte nicht zur Marathonstrecke. Es gab alle ca. 3 km Wasser zu trinken, das war okay, aber nichts zu Essen...Plötzlich kam mir schon wieder die Spitzengruppe entgegen-gelaufen, es war ein Mexikaner eingerahmt in "Schwarz", natürlich drei Keniaten. Der Marathon sollte bis ca. 21 km entlang der Hotelzone gelaufen werden und dann wieder die ganze Strecke zurück. Ich laufe jetzt einfach volle Kanne, dort ist der "Return Point". Der liegt bei Kilometer 17,5 der Hotelzone, und ich stoppe damit für bisher 19,5 km bei 1.29.59 h.

Das ist eine Wahn-sinnszeit für mich, die ich hier hinlege! Jetzt ist es fast stockfinster, aber ich halte mein Tempo weiter aufrecht. Geht das gut? Unmöglich! Ich zerr an den Ketten, lasse nicht nach, bin jetzt an der Hotelzone Kilometer 0. Damit hab ich etwa 37 km weg. Kaum einen Läufer sehe ich noch, sie haben sich alle auf der Strecke "verkrümelt". Ganz wenige Zuschauer sind auf der Strecke, das ist schon sehr schade. Ich brauche jetzt Aufmunterung, denn die Beine werden soooo weich. Da höre ich den Lautsprechen am Ziel, wie kann das sein??? Unglaublich! Ich muss am Ziel vorbeilaufen, noch ca. 1,5 km ins Nirgendwo, eine elende nicht enden wollende Strecke. Da ist die Wende, wieder zurück und da hinten ist das Zielbanner. Oh mein Gott. Bärbel sehe ich nicht, sie erwartet mich nicht bei so einer guten Zeit. Jetzt laufe ich durchs Ziel in 3.24.52 h und das war mein 20. Marathon außerhalb Europas und der 70. Auslandsstart. Ich bin am Ende.

Im Zielbereich ist nun endlich Zeit für ein paar Fotos, auch mit mexikanischen Engelchen (Foto oben) und da sehe ich endlich auch Bärbel. Ein Platz aufs Treppchen wird es nicht. Bärbel mit superstark gelaufenen 1.55 h für den Halben hat Platz 6 und ich auch "nur" Platz 5 jeweils in der AK, na ja, die Mexikaner sind eben zu gut. Wir schauen uns noch die Siegerehrung an, ehe wir uns ins Hotel zurücktrollen. Bärbel holt sofort bei unserem persönlichen Barkeeper Champagner und ich schwöre, den Rest des Urlaubes nur noch auszuruhen und mich diesem Getränk zu widmen! Der nächste Tag beginnt mit ...Champagner und endet nach dem Abendessen beim Japaner "Sakura" mit ...Champagner. Wir genießen die übrigen Tage bis zum Abflug in unserem Hotel in vollen Zügen (Foto).

Meine Durchgangszeiten:
19.5 km: 1.29.59 h 1.29.59 h
Ziel: ____1.54.53 h 3.24.52 h

>> Meine Marathonstatistik





 
 

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