"Troll Peter I. in den Spuren von Vasco da Gama"

16. Lissabon Marathon
01.12.2002


Ein Bericht von Peter Maier

Der meistgesuchte und berüchtigte Troll Peter I. (Foto rechts Mitte) lief in den Spuren der Weltumsegler, allen voran denen von Vasco da Gama, seinen 49. Marathon in Lissabon. Mit Flug über Frankfurt am Main ging es am 29.11.02 ab nach Lissabon, wo mich abends dann 18 Grad Wärme auf dem Flughafen empfingen. Gasttroll Harald aus Ansbach bei Nürnberg (Foto) lief auch gerade auf der Gangway ein und wir bezogen unser Hotel dann inmitten des Zentrums der Stadt. Harald ist ein genialer Partner für Reisen, immer ruhig und ganz locker. Die Altstadt, direkt am Fluss Tejo gelegen, wurde am Samstag beschnuppert und abends die Startunterlagen abgeholt. Leider mussten wir feststellen, dass das alles nicht so einfach war, dass unser Sportreisebüro "Austrasia Tours" außer "Geldabzapfen" weiter nicht viel am Hut hatte (dies mussten wir früher auch schon bei früheren Marathons feststellen). Nebenbei gesagt sollte man bei Marathonbuchungen über ein Sportreisebüro immer auf persönliche Begleitung achten!

Aber Harald und ich machten das Beste draus. Der Vorabend des Marathons galt der Pastaparty. Anschließend zog ich mir im Hotel dann noch ordentlich Knoblauch wegen der Blutverdünnung rein und eine Ladung Rotwein fehlte auch nicht. Dann schliefen wir in unseren Traumbetten wohlig ein. Mit der Metro zum Start gefahren, war selbst 30 Minuten vor dem Start davon noch gar nichts zu sehen. Aber plötzlich kamen die Läufer aus den Seitenstraßen der Altstadt, ein Startband wurde aufgezogen am Ende sah es so aus wie ein Ranglistenlauf in Sachsen. Die Strecke sollte nicht über die auf sieben Hügeln erbaute Stadt Lissabon, sondern zu meinem Glück immer Ufer des Tejo entlang führen. Allerdings waren es zwei Runden, Straße hin, Straße zurück und das zweimal.

Und jetzt war um 9 Uhr der Startschuss am "Praca do Pedro IV" und ab ging es. Ich wollte so 4 Stunden laufen, da ich in den letzten 8 Wochen "altersbedingt" nur 80 km Lauftraining absolvieren konnte. Und fotografieren sollte auch sein auf der Strecke. Das Läuferfeld zog sich schnell auseinander und als ich ca. bei km 7 war, kamen mir die Spitzenläufer von der Wende (km10) schon wieder entgegen. Das Toi Toi Häuschen musste ich nun schnellstens besuchen, aber das machte ja nichts, ich hatte genügend Zeit und Harald hatte ich eh schon nach dem Start verloren. Von der Wende (57.27 min) zurück, vorbei am "Torre de Belem" (Foto), wo Vasco da Gama mit seinen Segelschiffen schon am Anfang des 16. Jahrhunderts vorbeirauschte, am 1996 erbauten Entdeckerdenkmal (Foto links oben) und unter der Brücke des 25. April (Tag der Befreiung von der Unterdrückung

der Spanier) lief ich dem Halbmarathonpunkt entgegen. Und den erreichte ich in 1.58 h. Von den Lisboanern interessierte unser Treiben niemand was. Wir liefen unser eigenes Rennen, sahen zum Glück mal ein paar Läufer, die jeweils auf der Gegengeraden verschwitzt aber fröhlich entlang trappelten.

Und da kam auch Harald. Foto raus und knipsen, er kam gerade von der Wende, also ca. km 32. Jetzt wurden mir die Beine schwer, sehr schwer… es waren "nur" noch 5 km bis zum Ziel. Passen die 4 Stunden? Hoffentlich! Da rammte ich fast noch die "Electrico 28", die wahnsinnigste alte Straßenschnellbahn, die ich jemals bisher kennenlernte. Noch ein paar Fotos vorm Ziel auf dem roten Teppich und ab durchs Ziel in 3.58.20 h! Leider gab es im Ziel nur noch ein paar Restmedaillen, die großen Medaillen waren beim Halbmarathon ausgegangen. Das war mein 30. Auslandsstart und der 21. Staat, wo ich die 42,195 km wettkampfmäßig unter die Füße genommen hatte.

Nach dem Marathontag genossen Harald und ich noch ein paar wunder-schöne Tage in der Hauptstadt Portugals und deren Umgebung. So flogen wir dann gut erholt am 06.12.02 in unsere Heimatstädte zurück.

Mit einem Augenzwinkern schaue ich jetzt zu meinem wohl letzten Marathon, den ich am 23.02.2003 in Kapstadt, der Sommerhauptstadt von Südafrika, laufen werde!

 
 

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