"Andre puscht sich zur Bestzeit"

11. Bukarest Marathon
14.10..2018

Bericht von Peter Maier

12.10.: Dresden - Frankfurt - Bukarest, raus aus Flugzeug und rein in den Bus. Mmm und, eehh, wo aussteigen? Ja gut, Endstation Plaza Unirii. Und nun? Da sind
plötzlich die herrlichsten Wasserspiele zu sehen. Andre: "2,3 km bis zum Hotel", ach ja, prima, er hat ja Navi im Smartphone. Das Zimmer ist okay in unserem Ibis-Hotel. Es ist kalt draußen, aber wir wollen Bukarest erkunden, also wieder raus und zum Park "Izvor". Schade, der Markt hat gerade geschlossen, Essen? Zu spät, also weiterlaufen bis zur Altstadt. In der Kneipe "Distrikt", dort aber draußen sitzend, finden sich bald ordentliches Essen und Bierchen auf unserem Tisch ein. 13.10.: Andre macht draußen Jogging und organisiert nebenbei Buskarten. Ich rekele mich im Bett herum. Nach dem Frühstück gondeln wir in die Stadt, wieder zum Plaza Unirii, ha, von wegen, Bukarest, alte sozialistische Stadt. Längst vorbei.

Das ist eine ganz moderne Stadt, überall wüstes Treiben, es wird viel gebaut, moderne Häuser und sanierte Altbauten. Vor allem hatte der damalige Staatsführer Nicolae Ceausescu sehr großzügig gebaut. Was dem jetzigen Verkehr sehr zugute kommt.

Irgendwann finden wir die Haltestelle vom roten Hop-On, Hop-Off City Tour Bus und dann rein ins Vergnügen. So erkunden wir die Stadt, sehen unheimlich viele interessante Menschen (Foto) und tolle Bauwerke. Spitze! Wir kommen später, aussteigend aus unserem Bus, zur Marathonmesse am Plaza Constitute. Holen die Startunterlagen. Es passt alles, wir sind gebongt, unsere Namen stehen an der Tafel. Trotzdem die Stadt groß ist, können wir alles zu Fuß erledigen. Gehen durch den Park "Izvor" zurück und diesmal ist der Markt offen, da gibt's u.a. tolles Essen. Mein Gott, fünffach so fett hergerichtet wie bei Oma zu Hause. Das sollten wir lieber nicht Essen vorm Marathon. Jetzt ausruhen im Hotel, ehe wir abends mit dem Bus zur Altstadt fahren und uns nach einem Schlenderspaziergang einen dermaßen großen, mmmmm, so geil schmeckenden Dönerteller mit viel Rohkost reinstopfen.



14.10. Marathontag:
Wir gehen zum Start, ca. 1 km vom Hotel entfernt, geben die Sachen ab, dann sind die Fotos im Kasten, Andre joggt sich warm. Ich lass das lieber, werde ja eh eine ruhige Kugel schieben und gehe in Block B auf dem Boulevard de Liberty.
Andre hat ein Ziel….Bestzeit!!! Startschuss 9:30 Uhr für Halb- und Marathonies.

Es läuft alles, ich komme gut weg. Ein paar hundert Meter und wir streifen rechter Hand schon das riesige Parlaments-gebäude, eins der flächenmäßig größten Gebäude der Welt. Der britische Historiker Tony Judt sah den Palast als "eine monströse Metapher für maßlose Tyrannei". Ich laufe/gehe weiter, bin bei km 5 voll im Programm in 29:58 min. Es gibt nicht gerade viele Zuschauer, aber die Strecke ist kurzweilig. Es geht erst im Zentrum rundherum und dann ab km 5 Richtung Norden. Bis kurz nach km 10 am Triumphbogen, ehe es wieder zurück geht bis ins Zentrum km 15. Hier lasse ich irgendwie einige Minuten liegen. Am 20 km Schild (2:06:02 h) ist für mich wie bei allen letzten Marathons die "Tortur" Laufen/Gehen zu Ende, herrlich.

Es beginnt der Abschnitt "Gehen bis der Arzt" kommt, ich meine natürlich bis ins Ziel. Ab km 22 führt die Strecke in ein "Neubaugebiet". Stark, da drüben spielt eine Mädchenband, mutig, denn so gut können sie nicht singen. Hier sind nicht ganz so saubere Bauten.

 

Einige Zuschauer schauen unwirsch aus den Fenstern auf die laute Musik der Mädels und uns Verrückten auf der Straße, aber okay. Der Wendepunkt im Süden ist bei ca. km 27, das Läuferfeld hat sich auch ganz stark gelichtet

Es geht oder auch ich gehe wieder zurück bis km 31, dann rechts in Richtung Osten, weiter bis zur Wende bei km ca. 35,5 km. Ich bin wieder alle 5 km Abschnitte unter 50 Minuten gegangen, das ist okay. Ab und zu steht berittene Polizei, da kann nix passieren. Auch die Verpflegung ist prima. Ab Km 36 aber soll es sich dann bis zum Ziel ganz weit hinziehen. Aber das Einmalige, dafür aber sehr Anstrengende für den Kopf ist, dass ich schon viele Kilometer vorm Ziel ganz weit hinten gerade hindurch das Parlamentsgebäude sehe. Und ich komme nicht ran, weil es so weit weg und dafür noch so riesig breit ist. Km 40 noch mal Verpflegungspunkt, es wird nun endlich schön warm. Oh, ich vergaß es nicht, das km 40 Schild, natürlich habe ich es fototechnisch festgehalten! Und, mein Gott, da ist auch noch der Besenwagen, ha ha ha ha, nicht für mich, so weit ist es heut noch nicht! Und der trödelt jetzt erst bei km 31 rum.

Jetzt bin ich wieder am Springbrunnen, an den vielen Springbrunnen am Plaza Unirii. Da ist auch die Rennradfahrerin, sie habe ich mehrfach heute gesehen und da sind auch Erste Hilfe Mädels ja, es fehlt an fast nichts. Denn da ist plötzlich ist auch mal eine Zuschauerin. Neeeee und wer steht da hinten? Andre! Ha! Er wartet sicher schon eine Ewigkeit auf mich, denke ich, der arme Kerl. Er ruft mir zu: "Eine gute Nachricht und eine schlechte Nachricht. Die gute: Bestzeit!!! Die schlechte: nur 3:27 h". Na ja, logisch, ein Spitzbub könnte sagen: da ist noch Luft nach oben (bei WhatsApp würde ich jetzt ein Smiley dranhängen). Nun gehe ich weiter, da ist wieder die Rennradlerin, wäre ich solo würde ich heut um ein Date bitten. Mein Freund Andre geht inzwischen wieder direkt Richtung Ziellinie, ich aber muss doch noch ein paar Straßenwindungen gehen. Nun fast im Ziel, höre ich den Moderator in bestem deutsch. "…und da ist Peter Maier aus Germany, na gleich im Ziiiiiiel, was macht er?

Prima, er kostet seinen Zieleinlauf aus, macht Fotos…komm rein!" Okay, ich lass mir Zeit. Und im Ziel dann Fotos mit Andre und später mit den Jungs und Mädels vom Country Club, mit Donald Ying aus den USA und Dayo Akinbode aus Nigeria. Ende gut alles gut. Die Zeit von netto 5:43:33 h ist cool, ich bin sehr zufrieden, knapp ein Platz unter den ersten Tausend. Mm, es waren ja nur Tausend. Dagegen läuft Andre starke Bestzeit in 3:28:08 h, toll. Ab ins Hotel, Ausruhen und bissel Schlafen. Abends gehen wir auf dem Weg zum Festessen wieder an den wahnsinnigen Wasser-spielen vorbei, einmalig, ein Traum, und viele, viele Menschen, die sich das nicht entgehen lassen.Spät gehen wir abends Essen in der Altstadt, dazu noch sehr deftig, das liegt uns dann auch allzu schwer im Magen.

15.10.: Wir haben genügen Zeit zum Abflug, alles geht ganz entspannt. Aber Lufthansa hatte wieder einige inkompetente Mitarbeiter, so haben wir am Ende noch unseren Flug nach Dresden verpasst, einfach nur peinlich! Es ist eben immer was dabei was nicht klappt. Aber der Trip nach Bukarest, in diese pulsierende Stadt, war schon geil. Und wieder ist ein weißes Fleckchen auf der Länderpunktkarte verschwunden.



5 km: 29:58 min 29:58 min
10 km: 30:34 min 1:00:32 min
15 km: 34:16 min 1:34:48 h
20 km: 31:14 min 2:06:02 h
25 km: 48:06 min 2:54:08 h
30 km: 46:29 min 3:40:38 h
35 km: 47:58 min 4:28:36 h
40 km: 49:40 min 5:18:16 h
Ziel: 25:17 min 5:43:33 h ___________
>> HOME

 

Copyright © Dresdner Trolle |Kontakt: Info@Dresdner-Trolle.de | Haftungsausschluss | Stand: 31.10.2019