10.08.2013
15.
Bieg Sapiechow Koden/Polen Der kleine Ort Koden
liegt direkt an der polnisch-weissrussichen Grenze in der Nähe
des Grenzüber-gangs Brest/Terespol. Ich komme dort gegen 12:00
Uhr an und habe noch genügend Zeit, um mich in der Grundschule
des Ortes für den Lauf anzumelden. Es gibt eine Startnummer
und ein Baumwoll-T-Shirt. Zum Start laufen wir ca. 300 Meter bis
zur Orts-mitte, direkt vor der Kirche Bazylika
sw. Anny w Kodniu (Foto)
vor. Der hohe Stellenwert des Laufes im Leben der Gemeinde wird
durch die Anwesenheit der lokalen Prominenz deutlich. Auch der Priester
der o.g. Bazylika ist verteten.
" Nun, es sieht nicht so aus, als wenn der Liebe Gott Euch
heute etwas Abkühlung von oben schenken wird" - meint
er, nachdem er kurz vor dem Start eine kurze aber durchaus unterhaltsame
Ansprache gehalten hat.
"Also
werde ich Euch etwas Wasser spenden". Er schreitet die Läuferreihe
ab (Foto) und besprengt alle
reichlich mit seinem Weihwasser (Fotos).
Ich bekomme "zur Strafe" gleich die doppelte Menge (Foto),
da ich - anders als die meisten Anderen - statt mich brav zu bekreuzigen
die ganze Zeit mit dem Fotografieren beschäftigt bin.
Mir
ist es recht. Es ist 13:00 Uhr und die Temperatur liegt bei 36 Grad.
Nach dem Start laufen wir zunächst eine Runde um die Kirche
herum, dann - angefeuert von zahlreichen Zuschauern (Foto)
- durch den gepflegten Ort und anschliessend,
immer auf einer
Asphaltstrasse - hinaus Richtung Kopytow (Strecke).
Die ersten 2 Kilometer
absolviere ich jeweils in unter 4:30, was eindeutig zu schnell ist.
Dafür muss ich bezahlen. Ich werde langsamer und falle zurück.
Ein polnischer Läufer - etwa meine Altersklasse - sieht, dass
ich Probleme habe, muntert mich auf und will mit mir zusammen laufen.
Meinetwegen - denke ich - obwohl ich lieber meine Ruhe hätte.
Nach
weiteren 3 Kilometern - als ich meinen Rhytmus langsam wieder finde,
bleibt er zurück. Ich fange an, den verlorenen Boden, langsam
wieder zu gewinnen, werde schneller und überhole mehrere Läufer.Die
meisten der etwa 170 Teilnehmer sind Polen. Es gibt aber noch auch
ein paar Weissrussen, Russen und Ukrainer.
Ich
bin der einzige Teilnehmer aus Deutschland bzw. aus der sonstigen
EU
(was aber bei meinem Namen Niemandem auffällt). Bereits
nach 6 Kilometern kommen mir, begleitet von einem Polizei-Auto die
führenden Läufer entgegen (Foto).
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