"Riga ist sehenswert und die importierten Orangen äußerst lecker"

Riga Marathon

17.05.2015

Bericht von Stefan Bicher


Während ich (Start-Nr 373) diese Zeilen am Abend des 17.05.2015 schreibe, herrscht in der lettischen Hauptstadt blauer Himmel und Sonnenschein. Traumwetter - das wir am Vormittag leider nicht hatten. Los ging es heute Morgen, als Mirko Leffler und ich um 8 Uhr vom "Hotel Kolonna", im Zentrum Rigas, zum Start aufbrachen. Ganz in meinem Sinne sind wir erst einmal in die komplett falsche Richtung gelaufen (wir sind ja auch erst zwei Tage hier - kaum Zeit, um sich schon ausreichend zu orientieren); haben dann aber nach 10 Minuten Fußweg doch noch den Treffpunkt am ehemaligen Schloss mit den anderen 100-Marathon Club - Startern gefunden. Schnell ein Gruppenbild, ein bisschen geredet und dann ging es schon in die Startaufstellung.

Wir mussten uns ein windgeschütztes Plätzchen suchen, weil es wirklich pfiff. Temperaturen um die 6 Grad und ein Himmel, der nichts Gutes vermuten ließ, taten ihr übriges hinzu.

Aber von ein paar Wetterkapriolen lassen wir uns ja nicht abschrecken und so ging es Punkt 8:30 Uhr mit dem Startschuss auf dem Weg durch die lettische Hauptstadt. Diese hatte auf den ersten 14 Kilometern so allerhand zu bieten: Wir kamen über die Vanšu-Brücke, durch die historische Altstadt (sehr sehenswert!) und auch ein bisschen über den lettischen Highway. Alles recht spannend und abwechslungsreich - nur danach wurde es irgendwie öde. "Einfach vier Kilometer da hinunter, am Wende-punkt umdrehen und dann wieder zurück traben". Die Kilometer 14 bis 22 waren also nicht unbedingt ein Hit, was die Aussicht anging. So hatten wir aber umso mehr Zeit, die Spezialität dieses Marathons zu genießen: Quasi an jedem VP (von denen es alle zwei bis vier Kilometer einen gab), lagen aufgeschnittene Orangenteile und wir haben uns so reich daran bedient, dass ich echt schon Sorgen hatte, wir könnten eine akute Orangenhaut davontragen.

 

Ist aber nix passiert - zum Glück! Zurück in der Stadt verabschiedeten wir die Starter mit den grünen Nummern (Halbmarathon) von der Strecke und begaben uns auf die zweite Runde. Diese führte uns wiederum auf ein paar endlos erscheinenden Abschnitten in das äußere Zentrum von Riga, was im Gegensatz zur sehr malerischen Altstadt eher , sagen wir, unspektakulär erscheint.

Da es mittlerweile seit Kilometer-punkt 16 regnete und stellenweise ein eisiger Wind pfiff, sehnten wir uns mehr und mehr nach dem Ziel. Aber vor die heiße Dusche haben die Laufgötter noch immer den Schweiß gesetzt und so mühten wir uns auch die Ausfallstraßen entlang, kamen am Ende wieder auf die schönen Abschnitte der ersten Runde und futterten noch mehr von den Orangenstücken. Als ich zwischendurch mal einen Stand ausließ, meinte Mirko (Foto rechts): "Nanu, hast du dich etwa schon überfuttert?" Dabei war mir bloß der Weg zum Stand zu weit, weil ich gerade auf der anderen Straßenseite lief.. Erneut über die Brücke, ein kurzer Knick nach rechts, Wende, wieder über die Brücke und ein finales Abklatschen mit den "Anfeuerern" in traditioneller Kluft auf dem Platz mit dem Freiheitsdenkmal. Ein letztes Mal am folkloristischen Chor vorbei (ca. 50 Mitglieder - und eine wirklich tolle Performance) und dann waren wir schon im Ziel. Nass, kalt - aber glücklich.



Fazit: Riga ist sehenswert und die importierten Orangen äußerst lecker. Allerdings sind mir beim nächsten "Auslandseinsatz" 30 Grad und Sonnenschein doch irgendwie lieber...

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